Hormone - Leben nach Stammzelltransplation

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Vorbeugung, Früherkennung und Behandlung von Hormonstörungen

Was sind die Ursachen für Hormonstörungen?

Störungen im Hormonhaushalt zählen zu den häufigsten Spätfolgen nach einer allogenen Stammzelltransplantation und treten bei fast allen Patienten auf. Eine merkbare Hormonstörung tritt jedoch häufiger bei Frauen auf. Ob und wie ausgeprägt diese Störungen auftreten, hängt unter anderem von der Art und Intensität der Konditionierungstherapie, dem Alter des Patienten zum Zeitpunkt der Transplantation sowie dem Auftreten und der Behandlung einer GvHD ab.

Am häufigsten treten Störungen im Bereich der Geschlechtshormone auf, was zu Mangelerscheinungen führen kann.

Durch Störungen im Insulin- und Zuckerhaushalt ist das Risiko für die Entwicklung eines Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) erhöht. Insbesondere die Behandlung mit Cortison und anderen Immunsuppressiva kann kurzfristig zu Störungen des Insulin- und Zuckerhaushaltes führen, die in der Regel vorübergehend sind und sich nach Beendigung der Medikation wieder normalisieren.

Störungen der Schilddrüsenfunktion kommen häufiger bei Patienten vor, die eine Ganzkörperbestrahlung bekommen haben. Es liegt meistens eine Unterfunktion (Mangel) vor, wobei eine vorübergehende Überfunktion vorausgehen kann.

Wie kann ich Hormonstörungen vorbeugen?

  • Da die Hormonstörungen oft mit einer GvHD oder deren Behandlung zusammenhängen, ist die Vorbeugung der GvHD durch regelmäßige Einnahme der Medikamente auch hierfür wichtig.
  • Bei Frauen im Alter vor der Menopause können vor Beginn der Konditionierungstherapie Medikamente verabreicht werden, die das Risiko eines späteren Hormonmangels senken können.

Wie kann ich Hormonstörungen frühzeitig erkennen?

Informieren Sie das Team der KMT-Ambulanz sobald Sie eine oder mehrere der folgenden Beschwerden bemerken:

  • Bei Frauen kann Trockenheit der Genitalschleimhaut Zeichen eines Mangels an Geschlechtshormone sein.
  • Bei Männern kann eine Empfindlichkeit und Größenzunahme der Brustdrüse (Gynäkomastie) Hinweis für einen Mangel an Geschlechtshormon sein.
  • Anhaltender Libidoverlust (das heißt mangelndes sexuelle Interesse) ohne weiteren Krankheitszeichen kann durch Mangel an Geschlechtshormonen bedingt sein.
  • Anhaltende Schlaflosigkeit, Unruhe, Durchfall, Herzrasen, Schweißausbrüche, aber auch Müdigkeit, Muskelschwäche, Verstopfung, unerwartete Gewichts- zu oder abnahme, können durch Störungen der Schilddrüsenhormone oder der Geschlechtshormone bedingt sein.
  • Anhaltend erhöhtes Durstgefühl, Austrocknung und vermehrter Harndrang können Zeichen eines Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) sein.

Wie werden Hormonstörungen behandelt

  • Bei prämenopausalen Frauen wird eine Hormonersatztherapie zur Behandlung körperlicher und psychologischer Symptome sowie zur Vorbeugung von Osteoporose und Herzkreislaufkomplikationen empfohlen.
  • Bei Schilddrüsenhormonmangel ist eine Substitution erforderlich.
  • Bei Männern mit Beschwerden und Testosteronmangel sollte eine Substitution unter Aufsicht eines Urologen erfolgen.
  • Bei Diabetes mellitus beinhaltet die Behandlung Diät- und Verhaltensmaßnahmen sowie ggf. eine medikamentöse Therapie.